Page 30 - Hafen Hamburg | Port of Hamburg Magazine 3.2023
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ENERGIE HUB PORT OF HAMBURG MAGAZINE 4/23
den Import grüner Energieträger wie grüner Wasser- stoff beziehungsweise grüner Ammoniak als Wasser- stoffderivat umgewidmet werden.
Der Energiehafen Brunsbüttel blickt auch in die Zu- kunft. So verfolgt beispielsweise die German LNG Ter- minal mit Sitz in Brunsbüttel den Plan, ein landseitiges LNG-Terminal am Standort zu bauen und zu betrei- ben. Die Planungen sehen vor, dass perspektivisch nach dem Import von LNG auch grüner Wasserstoff beziehungsweise dessen Derivate in Brunsbüttel an- gelandet werden können. Der Energiehafen will künf- tig außerdem selbst grünen Wasserstoff produzieren, um damit die zukünftig dekarbonisierte Industrie lang- fristig versorgen zu können.
Brunsbüttel kann als ein wichtiger Baustein in der Energieinfrastruktur Norddeutschlands und somit auch für Hamburg betrachtet werden, da es zur Ener- gieversorgung, Wirtschaftsentwicklung und zum Um- weltschutz beiträgt. „Die Hafenstandorte Brunsbüttel und Hamburg verbindet seit vielen Jahren eine enge und vertrauensvolle Partnerschaft, mit dem Ziel, den Wirtschaftsraum an der Unterelbe zukunftsfähig auf- zustellen und zu gestalten“, betont Schnabel. Dabei können beide Standorte einander auf Basis ihrer indi- viduellen Stärken und Potenziale ergänzen und sich bei der Bewältigung verschiedenster Herausforderun- gen gegenseitig unterstützen.
Auch in Stade wird planmäßig Ende 2023 eine neue FSRU vor Anker gehen. Die „Transgas Force“ der Ree- derei Dynagas ist eines der fünf von der Regierung gecharterten schwimmenden LNG-Terminals, das die bundeseigene Gesellschaft Deutsche Energy Termi-
Visualisierung des geplanten Importterminals im Hafen von Brunsbüttel.
nal (DET) betreibt. Die FSRU ist 294 Meter lang und fasst 174.000 Kubikmetern LNG, was einer Netzein- speisung von sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr entspricht. Bei einem geschätzten Verbrauch von rund 20.000 Kubikmetern pro Haushalt und Jahr könn- ten damit entsprechend 300.000 Haushalte versorgt werden. Die FRSU kann bereits vorhandene Infra- strukturen des geplanten landbasierten Terminals nut- zen, die Anbindung an das deutsche Gasnetz erfolgt zudem über eine sehr kurze Anschlussleitung.
In Stade entsteht derzeit der Hanseatic Energy Hub (HEH), ein unabhängiges, zukunftsflexibles Importter- minal für verflüssigte Gase. Shareholder des privat fi- nanzierten Projektes sind die Hamburger Buss Group, die spanische Enagás, die Schweizer Partners Group und das Chemieunternehmen Dow. Der HEH wird im bestehenden Industriepark in Stade als Zero-Emissi- on-Terminal realisiert, das bei der Regasifizierung, al- so der Rückwandlung des verflüssigten Gases in sei- nen gasförmigen Zustand, auf die Abwärme von Dow zurückgreifen kann. Durch die fast 50-jährige Erfah- rung mit Flüssiggasen am Standort sind HEH zufolge höchste Sicherheitsstandards gewährleistet.
„Mit dem HEH entsteht in Stade ein Importterminal, das die Versorgung Deutschlands mit LNG und grü- nen Gasen sichert und zugleich den Markthochlauf von Wasserstoff vorbereitet“, erläutert Dr. Johann Kil- linger, Mitgesellschafter und Geschäftsführer des HEH. Das landbasierte Terminal werde 2027 Ammoni- ak-ready in Betrieb gehen. „Die Basis hierfür bildet ein zukunftsflexibles Baukastensystem für die grüne Energiewende, das die vielfältigen Möglichkeiten der
© Hanseatic Energy Hub GmbH/ Brunsbüttel Ports
























































































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