Von Öl und Gas zu Wasserstoff
Versorgungsschiff „Coastal Liberty“ mit Wasserstoff-Hybrid-Antrieb.
© Ingenion

Von Öl und Gas zu Wasserstoff

Das Hamburger Unternehmen Ingenion setzt seit mehr als 20 Jahren auf die Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft.

Autorin: Nicole de Jong

Ursprünglich in der Öl- und Gasbranche verwurzelt, hat sich Ingenion zu einem führenden Innovator im Bereich Wasserstoffinfrastruktur gewandelt. Heute prägen drei zentrale Geschäftsbereiche die Aktivitäten des Unternehmens: Consulting, People und Hydrogen. Mit dieser Ausrichtung treibt Ingenion den Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren Energiezukunft aktiv voran.

"Wir sind
auf dem
richtigen
Weg"

Marc Itgen
Head of Projects bei Ingenion

Im Wachstumsfeld Hydrogen entwickelt Ingenion nachhaltige Wasserstoffinfrastrukturen und bietet mit Engineering, Procurement und Construction (EPC) alles aus einer Hand. „Das umfasst unter anderem die Planung, den Bau und den Betrieb von Wasserstoffproduktionsanlagen, Tankstellen und Abfüllanlagen“, erläutert Marc Itgen, Head of Projects bei Ingenion. Als konkretes Beispiel aus der Wasserstofftechnologie führt Itgen das Elektrolyseprojekt von Turneo in Cuxhaven an.

„Ingenion war entscheidend an der Entwicklung und Realisierung einer Zwei-Megawatt- Elektrolyseanlage beteiligt, die grünen Wasserstoff produziert“, sagt er. Der erzeugte Wasserstoff treibt das Transportschiff „Coastal Liberty“ des Gas- und Ölspezialisten Wintershall Dea an. Es ist nun leise, CO₂-neutral und umweltfreundlicher unterwegs, was unter anderem den Bewohnern des Ökosystems Wattenmeer zugutekommt. „Mit nachhaltigen Wasserstofflösungen wie dieser für maritime Anwendungen können wir die Energiewende beeinflussen“, ergänzt Ulf Lemke, Head of Hydrogen bei Ingenion.

In der Intralogistik oder in Häfen, die rund um die Uhr in Betrieb sind, könnte Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen, sei es bei Lkw, Staplern oder anderen Fahrzeugen. Besonders bei einem 24/7-Betrieb mit 20 oder mehr Staplern bietet der Einsatz von Wasserstoff erhebliche Potenziale. Sie lassen sich in wenigen Minuten betanken, ermöglichen längere Betriebszeiten und sind nicht an die Verfügbarkeit von Stromanschlüssen gebunden. Das macht sie deutlich effizienter als ihre diesel- oder batteriebetriebenen Pendants. „Und sie stoßen nur Wasserdampf aus“, sagt er.

"Mit nachhaltigen
Wasserstofflösungen
können wir die
Energiewende beeinflussen"

Ulf Lemke
Head of Hydrogen bei Ingenion

Ingenion beschränkt sich nicht nur auf maritime Projekte. Derzeit arbeitet das Unternehmen am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für ein Busdepot in Nordrhein- Westfalen. „In etwa zwei Jahren wird dort eine komplette Busflotte mit grünem Wasserstoff fahren", erklärt er. Wasserstoff soll Erdgas ersetzen. Doch nicht alle sind davon überzeugt oder zu überzeugen. „Viele befürchten hohe Kosten und zögern daher zu investieren“, erläutert Lemke. „Unsere Konzepte bieten den Kunden daher eine klare Übersicht über die finanziellen Auswirkungen, die mit der Umsetzung verbunden sind – sowohl in Bezug auf Ausgaben als auch auf mögliche Einnahmen“, fügt er hinzu.

 

 

Von Öl und Gas zu Wasserstoff
2MW-PEM-Elektrolyse der Turneo GmbH in Cuxhaven.
© Ingenion

Lemke erwähnt in Richtung Politik, dass Investitionssicherheiten für Unternehmen noch Ausbaupotenzial aufweisen. Die richtigen Strategien und Klimaziele seien sowohl auf Bundes- als auch auf EU-Ebene vorhanden. „Wir als Unternehmen würden uns über eine höhere Realisierungsgeschwindigkeit und über ein besseres Verständnis der Bedeutung von grünem Wasserstoff freuen“, sagt Lemke. Ein positives Beispiel sei das „Wasserstoffbeschleunigungsgesetz“, das vor Kurzem beschlossen wurde. Neben der Industrie sollte der Fokus zur Nutzung von grünem Wasserstoff unter anderem auch auf Mobilitätslösungen für schwere Nutzfahrzeuge sowie den ÖPNV liegen – auch Schiffe oder Hafenfahrzeuge könnten bereits heute sinnvoll mit Wasserstoff betrieben werden. „Grüner Strom kann durch Wasserstoff vielfältig weiterverarbeitet werden, sodass viele Prozesse, die nicht elektrifiziert werden können, durch Wasserstoff grün werden.“

"In der Intralogistik oder in
Häfen, die rund um die Uhr
in Betrieb sind,
könnte Wasserstoff eine
zentrale Rolle spielen."

In der Intralogistik oder in Häfen, die rund um die Uhr in Betrieb sind, könnte Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen, sei es bei Lkw, Staplern oder anderen Fahrzeugen. Besonders bei einem 24/7-Betrieb mit 20 oder mehr Staplern bietet der Einsatz von Wasserstoff erhebliche Potenziale. Sie lassen sich in wenigen Minuten betanken, ermöglichen längere Betriebszeiten und sind nicht an die Verfügbarkeit von Stromanschlüssen gebunden.

Das macht sie deutlich effizienter als ihre diesel- oder batteriebetriebenen Pendants. „Und sie stoßen nur Wasserdampf aus“, sagt er. Ingenion beschränkt sich nicht nur auf maritime Projekte. Derzeit arbeitet das Unternehmen am Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für ein Busdepot in Nordrhein- Westfalen. „In etwa zwei Jahren wird dort eine komplette Busflotte mit grünem Wasserstoff fahren", erklärt er. Wasserstoff soll Erdgas ersetzen. Doch nicht alle sind davon überzeugt oder zu überzeugen. „Viele befürchten hohe Kosten und zögern daher zu investieren“, erläutert Lemke. „Unsere Konzepte bieten den Kunden daher eine klare Übersicht über die finanziellen Auswirkungen, die mit der Umsetzung verbunden sind – sowohl in Bezug auf Ausgaben als auch auf mögliche Einnahmen“, fügt er hinzu.

Die Ingenion legt als familiengeführtes mittelständisches Unternehmen mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Fokus klar auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur. Dabei arbeiten die drei Geschäftsbereiche Consulting, People und Hydrogen eng zusammen und schaffen Synergien. So bietet „Consulting“ ein breites Spektrum an Dienstleistungen an, von Projekt- und Qualitätsmanagement über Planung und Bauleitung bis hin zu Prozessoptimierung, Dokumentation und Digitalisierung. Dieses Know-how fließt direkt in die Entwicklung und Umsetzung der Wasserstoffprojekte von „Hydrogen“ ein. „People“ stellt sicher, dass Fach- oder Arbeitskräfte branchenübergreifend zur Verfügung stehen. „Die enge Verzahnung unserer Geschäftsbereiche ermöglicht es Ingenion, komplexe Projekte nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch optimal umzusetzen“, fasst Lemke zusammen.

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